Für Menschen gestalten

Aktion // Lieblingsort Ehrenfeld

Postkarten sind nach wie vor im KREATIVKONTOR in der Glasstraße 80, 50823 Köln erhältlich.


LIEBLINGSORTE EHRENFELD
Was ist bislang passiert und wer hat mitgemacht: Im Februar 2015 startete KREATIVKONTOR das Ausstellungsprojekt "Lieblingsort Ehrenfeld" mit dem Fotowettbewerb.

Zur Kunstroute Ehrenfeld 2017 stellten wir im KREATIVKONTOR am 7. Mai ausgewählte Lieblingsorte Ehrenfeld aus. Weiterhin hatten wir Clelio Ghietti Pérez eingeladen, einen Ausschnitt seiner Fotoarbeiten "colorful perceptions" in unseren Räumlichkeiten zu präsentieren. Pérez fotografischen Blick lernten wir über den Fotowettbewerb "Lieblingsort Ehrenfeld" kennen. Er sendete uns dazu das wundervoll atmosphärische Foto #13 vom Bahnhof Ehrenfeld.

Von allen bisherigen Lieblingsorten Ehrenfeld können in unserem Ladenlokal Postkarten erstanden werden.


LOE#13 - Bahnhof Ehrenfeld
Lieblingsort Ehrenfeld #13 // Sonnenuntergang am Ehrenfelder Bahnhof

(Clelio Ghietti Pérez)

"Ich habe eine starke Interesse für Straßenphotografie und Licht. Auf diesem Foto habe ich das Licht des Sonnenuntergangs im Banhof Ehrenfeld genutzt. Mir gefällt die Komposition - die Verbindung zwischen Sonnenstrahlen und "City Lifestyle" – der industrielle Turm, das Verkehrsmittel, die Leute im Bahnhof und die Graffittis auf der Wand." (Clelio Ghietti Pérez)

Mit bis zu 30.000 Fahrgästen täglich ist der Bahnhof Ehrenfeld heute einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Köln. In den 1860er Jahren bildete der Bahnhof die Keimzelle für die Industrialiserungs des Dörfchens Ehrenfeld. Gelegen an einer der wichtigsten Eisenbahnlinien des Rheinlandes sorgten die Verbindungen über Aachen nach Belgien und Frankreich für einen lebhaften wirtschaftlichen Aufschwung.

1865 wurde auch eine Haltestelle für den Personenverkehr eingerichtet und zwei Jahre später schließlich durch ein stattliches, spätklassizistisches Empfangsgebäude erweitert. Mit der Hochlegung der Bahnstrecke Köln-Aachen im Bereich Ehrenfeld erfolgte die Trennung von Güter- und Personenbahnhof. Nach 10-jähriger Bauzeit wurde im Dezember 1923 die neue über Viadukte geführte Strecke in Betrieb genommen.

Noch vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die viergleisige Strecke wurde der Bahnhofsbereich in zwei Bauphasen auf schließlich acht Gleise erweitert. Zuletzt wurde für die neue Schnellzugstrecke nach Paris das Viadukt in ganzer Länger nach Norden hin erweitert. In Anpassung an den historische Baustil der Bahnstrecke erhielten die Gleise einen Unterbau in Viaduktform.
Foto: Clelio Ghietti Pérez


LOE#14 - Haltestelle Piusstraße
Lieblingsort Ehrenfeld #14 // Haltestelle Piusstraße

„Immer wenn ich an der Piusstraße aussteige, freut mich der Anblick der Leuchten. So viele einzelne Birnen angeordnet als umgekehrte Pyramiden. Für eine U-Bahnstation eine üppige Installation. Sie machen die ansonsten nicht sonderlich ansehnliche Station zu einer Besonderheit. Sie scheinen der Optimierungsvernarrtheit der neueren Stationen ein Gegengewicht zu geben. Sie sind nicht der Funktionalität wegen installiert, sondern um einen Ort des Durchgangs eine Art Hoheit zu verleihen."(Božica Babic)

Die Gestaltung der Haltestelle Piusstraße steht stellvertretend für die besondere Gestaltung aller Haltestellen im Ehrenfelder KVB-Tunnel, der seit 1992 durchgängig für die Stadtbahnlinien 3 und 4 befahrbar ist. Gleich in mehrfacher Hinsicht unterscheiden sich die Bahnhöfe auf der Tunnelstrecke zwischen Hans-Böckler-Platz und Bocklemünd von jenen in den übrigen Kölner Tunneln. Zu den baulichen Besonderheiten gehören die Hochbahnsteige und Mittelbahnsteige in allen sechs Haltestellen.

Ihren individuellen Charakter bekamen die Stationen aber durch die aufwendige künstlerische Gestaltung, denn erstmals wurde auf die bislang üblichen Wandkacheln verzichtet. Die Haltestelle Piusstraße gestaltete der international renommierte Künstler Gerd Winner. Neben den unterschiedlichen farbigen Wandgestaltungen der unterirdischen Bahnhöfe wurde auf eine ausgefallene Lichtgestaltung wert gelegt.
Foto: Božica Babic


LOE#11 - Bezirkssportanlage Prälat-Ludwig-Wolker
Lieblingsort Ehrenfeld #11 // Bezirkssportanlage „Prälat-Ludwig-Wolker“

„Flanieren unter alten, hohen Bäumen - mitten drin und doch total versteckt. Mein Lieblingsort in Ehrenfeld!“ (Rainer Kiel)

Am Rand von Ehrenfeld, versteckt hinter der Moschee direkt an der Inneren Kanalstraße liegt ein kaum bekanntes städtebauliches Kleinod: Die Bezirkssportanlage „Prälat-Ludwig-Wolker“. Ausgehend von den Plänen Konrad Adenauers und Fritz Schumacher zum Inneren Grüngürtel setzte Gartendirektor Fritz Encke bei der Realisierung des Grünzugs in den Jahren 1923/24 auf eine Mischung aus Parkflächen mit öffentlichen Liegewiesen, Sportflächen, Spielplätzen und Kleingärten.

Für den Arbeiterstadtteil Ehrenfeld wurde eine große, durch Alleen klar strukturierte Sportanlage realisiert, die heutige Bezirkssportanlage. Direkt anschließend, zwischen Subbelrather Straße und Herkulesstraße entstand eine ebenfalls klar gegliederte Kleingartenanlage, die bis heute unter dem Namen KG Colonius e.V. Bestand hat. Die beiden Flächen bilden eine städtebauliche Einheit und wurden 1980 als Teil des Inneren Grüngürtels unter Denkmalschutz gestellt.

In den letzten Jahrzehnten führte das Areal der Bezirkssportanlage eine Art Dornröschenschlaf. Durch den massiven Ausbau der Inneren Kanalstraße und einer fehlenden Querungsmöglichkeit am Fernsehturm wurde das Areal räumlich und gedanklich vom Inneren Grüngürtel angeschnitten. Bei der Anlage eines querliegenden dritten Spielfeldes wurde die ursprünglich bis zur Fuchsstraße durchgehende Mittelallee unterbrochen. Mit der Einzäunung des Spielfeldes wurde die Allee ab dem Zeitpunkt zur Sackgasse. Das Areal ist seitdem in erster Linie dem Vereinssport (Tennis, Fußball) vorbehalten, nur auf der Minigolfanlage können sich auch nicht in Vereinen organisierte Menschen betätigen. Ansonsten werden die Wege und Flächen allein von den zahlreichen HundebesitzerInnen Ehrenfelds als Auslaufflächen genutzt.
Foto: Rainer Kiel


LOE#12 - Strohhut`s Eck
Lieblingsort Ehrenfeld #12 // Strohhut`s Eck– Die legendäre Frittenbude

„Es war mein Lieblingssport, weil sie in Ehrenfeld eine Institution war und es dort den besten Schaschlik gab.“ (Tamer Özcan)

Jahrzehntelang war „Strohhut`s Eck“ Ehrenfelds erste Adresse für frische Rievkooche, Schaschlik und mehr. An der Ecke Venloer Str. / Ehrenfeldgürtel trotzte die kleine Imbissbude sogar der großen amerikanischen Filialkonkurrenz in direkter Nachbarschaft. Treue Stammkunden schwören auf die ordentlichen Portionen bei Currywurst und Pommes zu fairen Preisen.

Die Legende besagt, dass der Schnellimbiss von einem Obdachlosen gegründet wurde, der immer einen Strohhut trug. Vom Betteln hatte dieser sich eine kleine Existenz aufgebaut, mit der er schließlich ein kleines Büdchen eröffnen konnte. Vor mehr als 50 Jahren startete der geschäftstüchtige Mann mit dem Strohhut schließlich mit Frittenbude durch.

Mittlerweile hat eine große Wurst-Kette „Strohhut´s Eck“ übernommen. In Hommage an den altehrwürdigen Schnellimbiss trägt der komplett modernisierte Imbiss „Im Strohhut`s Eck“ weiterhin im Namen.
Foto: Tamer Özcan


LOE#09 - das rocklastige Bermuda-Dreieck
Lieblingsort Ehrenfeld #09 // Das „rocklastige Bermudadreieck“

„Einer meiner Lieblingsorte in Ehrenfeld ist das „rocklastige Bermudadreieck“ Underground - LiveMusicHall – Sonic Ballroom. Immer wieder locken einen Konzerte dort vorbeizuschauen. Und das zu durchweg humanen Preisen.
Das Bild zeigt stellvertretend das Underground an einem Sonntagmorgen. Eine Zeit, an der es die meisten seiner Besucher wohl selten erleben. So ist es dort ausnahmsweise mal still und unbelebt. Eine ganz neue Erfahrung. Und man kann die bunte Fassade ungestört auf sich wirken lassen. Damit es der Heliosturm auch mit aufs Bild schafft und um die ungewohnte Unbeliebtheit zu zeigen, habe ich diese unspektakuläre Frontansicht gewählt.“
(Wolfgang Hansen)

Doch so ruhig wie auf diesem Bild, ist es rund um das Underground schon lange nicht mehr. Die Abrissbirne schwebt wie das Damoklesschwert über der Kult-Kneipe Ehrenfelds. Die Umgestaltung des Helios-Geländes bedroht die Existenz des Clubs. Gemeinsam mit der zuständigen Baufirma arbeiten die Betreiber des Undergrounds an einem Konzept, wie das Underground erhalten werden kann.

Bis Mitte 2017 läuft der Mietvertrag noch. So lange werden in den Räumlichkeiten Konzerte, Sportübertragungen und das alltägliche Kneipenleben weitergehen. Eine Kneipe, zwei Konzertsäle und einen schönen Biergarten vereint das Underground in einem Gebäudekomplex. Vor allem Fans von Independent- und Alternative-Musik kommen hier voll auf ihre Kosten. Und das hoffentlich auch noch nach 2017!
Foto: Wolfgang Hansen


LOE#10 - Lenauplatz bei Nacht
Lieblingsort Ehrenfeld #10 // Lenauplatz bei Nacht

„Den Lenauplatz finde ich sehr spannend, da er sowohl tagsüber wie auch abends wirklich als Platz in der Stadt, d.h. als Aufenthalts- und Kommunikationsort funktioniert - und entgegen meiner anfänglichern Erwartung nach der Renovierung 2010 noch mehr als vorher.
Wenn ihn nachts auch die letzten Nutzer wieder verlassen haben, dominiert der vom Kölner Bildhauer Hein Derichsweiler geschaffene „Max-und-Moritz“-Brunnen den Platz in stiller Poesie.“
(Georg Valerius)

Ein Platz im städtebaulichen Kontext bezeichnet eine von Gebäuden umschlossene frei Fläche in Städten. Plätze gelten üblicherweise als Brennpunkte des öffentlichen Lebens in der Stadt und sind daher zentrales Thema und Raumelement des Städtebaus.

Ein Platz ist also mehr als die durch Kreuzung mehrerer Straßen entstehende unbebaute Fläche.

Köln hat ein besonderes Talent für nicht funktionierende zentrale Plätze, die zwar noch so heissen, aber nicht mehr als solche funktionieren oder erst gar nicht mehr als Platz in Erscheinung treten. Oder nur als altestellen-Adresse im Bewusstsein sind. Friesensplatz, Rudolfplatz, Neumarkt, Zülpicher Platz, Barbarossaplatz…
Foto: Georg Valerius


LOE#07 - Sommerregen Glasstraße
Lieblingsort Ehrenfeld #07 // Sommerregen Glasstraße

„Mein Lieblingsort in Ehrenfeld ist die Glasstraße. Sie hat alles, was dieses Viertel für mich ausmacht: Altes und Neues, sie ist international und Kölsch, sie verändert sich beständig und bewahrt noch immer ihren Charme.“ (Rendel Freude)

Tatsächlich kann die Glasstraße auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Wahrscheinlich hat die Glasstraße ihren Namen von den Produktionsstätten der Rheinischen Glashütten-Aktiengesellschaft (später: Rheinische Glashütte AG) hat. Sie war eine der bedeutendsten Glashütten im Rheinland. Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts produzierte sie an verschiedenen Orten in Ehrenfeld: in der Hüttenstraße, in der Subbelrather Straße, aber auch in der Glasstraße. Es waren Glasprodukte, die mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurden. Am 31. Dezember 1937 war endgültig Schluss. Die verkehrsgünstig gelegenen Grundstücke an der Subbelrather Straße, dem Ehrenfeldgürtel und der Glasstraße wurden an die Stadt Köln verkauft.
In neuerer Zeit wurde im Zuge der Stadtentwicklung auch die Sanierung von Ehrenfeld-Ost beschlossen und Anfang bis Ende der 2000er Jahre durchgeführt. Dazu gehörten auch Teile der Glasstraße. So wurden im Zusammenhang mit den Gleis- und Bahndammerweiterungen der Deutschen Bahn AG im Bereich der nördlichen Bebauung der Glasstraße etwa 30 Wohneinheiten abgerissen Das alte Bahnhofsgebäude an der Glasstraße wurde durch einen Neubau mit etwa 30 Wohnungen ersetzt. Der frühere Bahnhofsvorplatz ist jetzt eine attraktive Aufenthaltsfläche mit Außengastronomie.

Der Kölner Stadtplaner Jochen Scharf schreibt auf der Seite des Design Quartiers Ehrenfeld zu dem Bereich, zu dem auch die Glasstraße gehört: „Der Bereich C befindet sich bereits in der Entwicklung zu einem Design-Standort, bedingt durch die Baustruktur. Die Entwicklung der Nutzungsarten zum Design hin und die leichte Bevölkerungsveränderung zeigen dass keine Verdrängung sondern ein Ersatz von Nutzungsarten und Bevölkerungsteilen stattfindet, wie es zum normalen Lebenslauf eines Stadtviertels gehört. Bereich C kann als Selbstläufer bezeichnet werden.“
Foto: Rendel Freude


LOE#08 - Der Helios-Turm
Lieblingsort Ehrenfeld #08 // Der Helios-Turm

„Der Helios-Turm ist für mich das Symbol Ehrenfelds – genau so wie es der Dom für Köln ist. Mit der Drohne konnte ich den Turm aus einer ganz besonderen Perspektive einfangen.“ (Roman Etmanski)

Ein Leuchtturm mitten in der Stadt fernab von jedem Meer? Das lässt sich leicht erklären. Die Ehrenfelder Firma Helios Elektricitäts AG entwickelte unter anderem Leuchtfeuer für Leuchttürme. Zu Vorführ- und Testzwecken errichtete die Firma Mitte der 1880er-Jahre den 44 Meter hohen Turm auf dem Firmengelände.

Der Blickfang der Helios AG gilt heute als Erinnerungszeichen an den ehemaligen Industriestandort Ehrenfeld. 1996 wurde das Lampenhaus restauriert. Seitdem leuchtet der Helios-Turm des Nachts über Ehrenfeld. Für viele Ehrenfelder ist er das Wahrzeichen ihres Wedels.

Viele stehen Drohnen kritisch gegenüber. Sie fühlen sich beobachtet. Doch aus künstlerischer Sicht bieten diese unbemannten Flugobjekte ganz neue Möglichkeiten. Die einst für militärische Zwecke entwickelten Drohnen werden heute mit hochauflösenden Kameras ausgestattet. Für Filmschaffende und Fotografen eröffnen sich somit ganz andere Perspektiven.
Foto: Roman Etmanski


LOE#05 - Blick ins Heliosviertel
Lieblingsort Ehrenfeld #05 // Blick ins Heliosviertel

„Dieser Ort ist mein Lieblingsort, weil er auf einfache Weise Idylle, Natur und Farbe in die graue, hektische Umgebung bringt.“ (Isabelle Holtkamp)

Im Schatten von Leuchtturm und Rheinlandhalle liegt diese kleine Oase. Das Helios-Gelände ist momentan wohl Kölns bekannteste Industriebrache. In den 1870er Jahren entstanden hier entlang der Bahntrasse Köln-Aachen die ersten Fabrikgebäude. Die Fabrik für Elektrizitätsanlagen „Helios“ wuchs sehr rasch. Zur Jahrhundertwende arbeiteten bereits über 1000 Menschen hier. Unter anderem baute man Leuchtfeuer. Als Symbol und zur Vorführung wurde 1895 der bis heute den Stadtteil prägende Leuchtturm errichtet.

Die Rheinlandhalle hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Die größte Maschinenhalle der Helios AG übernahm 1911 Arthur Deflosse zur Fertigung von Motoren und Helios-Kleinwagen. Als die Fabrik 1927 schloss, ließ der begeisterte Radsport-Fan Deflosse die Halle in eine Veranstaltungshalle mit Radrennbahn umbauen. 1928 fand dort das erste Kölner Sechs-Tage-Rennen statt. Der Betrieb der Bahn war wenig lukrativ und wurde so wenige Jahre später eingestellt.

Im Krieg wurde die Halle schwer beschädigt, die Radrennbahn völlig zerstört. In der Nachkriegszeit übergangsweise von der Deutschen Bahn genutzt, eröffnete hier 1951 der erste Kölner Supermarkt. Mittlerweile teilen sich zwei Möbelhäuser, ein Fahrradmarkt sowie ein Fitnessstudio das Gebäude. Die Bebauung des Helios-Geländes mit einem großen Einkaufszentrum wurde von der Bürgerinitiative Helios verhindert. Stattdessen wird eine Inklusive Universitätsschule gebaut.
Foto: Isabelle Holtkamp


LOE#06 - Trailer aug den Jack in the Box Gelände
Lieblingsort Ehrenfeld #06 // Trailer auf den Jack in the Box Gelände

„Dies ist mein Lieblingsort in Ehrenfeld, da es (noch) eine Brache ist, auf der viele freie Projekte möglich sind. Es ist ein gewisser Aufbruchcharakter zu spüren, an dem man künstlerische Projekte und Gemeinschaftsaktionen starten kann. Viele Menschen verbinden mit den umliegenden JACK IN THE BOX-Gelände sehr gute Erinnerungen der bereits erfolgten Aktionen in den letzten Jahren. Es stellt eine grosse freie Fläche mit Weitblick und - je nach Wetterlage - mit viel Sonne da, welche sich den Menschen öffnet. Und man ist sich der Endlichkeit bewusst, da, soweit ich weiss, schon Bebauungspläne vorliegen, welche diesen Freiraum wieder anderen Nutzungen zuführen werden.
Mir sind keine weiteren Details zu dem gezeigten Wohnwagen bekannt. Er verkörpert aber für mich eine gewisse Freiheit, andere Lebensformen als das konventionelle Leben zu leben, und gerne dort sein zu wollen, wo es einen guten Platz zur künstlerischen Entfaltung und mitmenschlichen Austausch gibt. Mitsamt Pfauenthron und Katze natürlich ;)“
(Marén Wirths)

Einst der Ausgangspunkt der Industralisierung und somit des wirtschaftlichen Aufschwungs Ehrenfelds ist das Gelände des Güterbahnhofs heute eine der letzten großen Kölner Brachen. Heute beherbergt das Gelände eine Schrebergartensiedlung, den “Gartenbahnhof” und seit mehr als acht Jahren das soziale Projekt JACK IN THE BOX e.V.. Auch viele Kreative haben hier einen Platz zum Wirken gefunden.

Regelmäßige Veranstaltungen auf dem Gelände wie der Nachtflohmarkt nachtkonsum und das Street Food Festival sind über die Grenzen Kölns mittlerweile bekannt und beliebt. Doch, ob diese Veranstaltungen auf künftig dort stattfinden werden, ist unklar. Denn das Gelände, das vor einigen Jahren aufgekauft wurde, soll bebaut werden.
Foto: Marén Wirths


LOE#03 - Moschee in der Nacht
Lieblingsort Ehrenfeld #03 // Zentralmoschee

„Die Moschee in Ehrenfeld ist mein Lieblingsort, weil ich sie für ein Symbol dafür halte, dass gerade in Ehrenfeld Multikulti wirklich funktioniert. Wenn ich sie auf dem Heimweg sehe, bin ich immer wieder froh Ehrenfeld mein Zuhause nennen zu können.“ (David Grigo)

Unter dem Leitsatz „Integration durch Baukultur“ planten die Architekten Gottfried und Paul Böhm die neue Zentralmoschee. Diese besticht durch ihre moderne Architektur in Glas, Beton und Holz. Eine 36,5 Meter hohe transparente Kuppel, eingerahmt von zwei filigranen, 55 Metern hohen Minaretten, prägen den Gebäudekomplex. Großzügige Freitreppen verleihen dem Bau einen einladenden Charakter.

Ursprünglich war die Eröffnung der Moschee für das Jahr 2011 vorgesehen. Doch Streitigkeiten zwischen den Bauherren, Architekten und Baufirmen über bauliche Mängel haben zu einer längeren Unterbrechung der Bautätigkeiten geführt. Mittlerweile wird dort wieder gearbeitet. Wann die Zentralmoschee offiziell eröffnet wird, ist zur Zeit noch unklar.
Foto: David Grigo


LOE#04 - Die Stammstraße
Lieblingsort Ehrenfeld #04 // Die Stammstraße. Im Herzen von Ehrenfeld

„Die Stammstraße gehört mit zu meinen Lieblingsorten in Ehrenfeld. Egal ob ich Erledigungen machen muss, Freunde im Veedel besuche oder mit meiner Frisbee Richtung Grüngürtel aufschlagen möchte, um ein bisschen weniger Trubel als auf der Venloerstraße zu haben, ist die Stammstraße meine absolute Lieblingsstraße!“ (Sonja Fischer)

Die Stammstraße beeindruckt durch ihre unscheinbare Vielfältigkeit und ihr alternatives Flair. Kleine Lärchen, gemütliche Cafés und ein Kult-Hotel warten darauf entdeckt zu werden. Radfahrer nutzen die enge, verkehrsberuhigte Wohnstraße, um dem Autoverkehr auf der Venloer Straße zu entgehen.

Die ersten Häuser an der Stammstraße wurden bereits 1845 errichtet. Es waren typische, schmale Dreifensterhäuser. Günstiger Wohnraum für die Arbeiter der Ehrenfelder Fabriken. An vielen Stellen sind diese Häuser erhalten geblieben (z. B. Stammst. 56).

Gemeinsam mit der Venloer und Subbelrather Straße bildet die Stammstraße die Keimzelle des heutigen Ehrenfelds.
Foto: Sonja Fischer


LOE#01 - Garten der Welt
Lieblingsort Ehrenfeld #01 // Garten der Welt

Der „Garten der Welt“ ist unser Ehrenfelder Lieblingsort. Er symbolisiert das, was den Stadtteil ausmacht: ein vielfältiges Miteinander von Menschen aus aller Welt.

Der „Garten der Welt“ setzt ein lebendiges Zeichen für Toleranz. Auf dem angrenzenden Gelände Körnerstr. 93 befand sich die Ehrenfelder Synagoge. Bei ihrer Zerstörung am 9. November 1938 schauten viele tatenlos zu.

Aus einer ungenutzten Spielplatzfläche entstand im letzten Mai ein bunter Garten. 60 verschiedene Nutz- und Zierpflanzen wachsen geordnet nach Kontinenten in fünf Beeten. Das Allerweltshaus betreut ehrenamtlich den Gemeinschaftsgarten.

Wir freuen uns auf den Frühling mit vielen Farben aus aller Welt!
Foto: KREATIVKONTOR


LOE#02 - Fisch im Baum
Lieblingsort Ehrenfeld #02 // Fisch mit Regenbogenschirm

„Mir macht es immer wieder Spaß, kurz unter der Installation mit dem Fahrrad zu verweilen, bis mich irgendjemand von der Straße hupt.“ (Thomas Kehr)

Der Künstler Ali Yünlü hatte an der Ecke Philippstr. / Stammstr. diese Installation aufgehängt – ein Blickfang.

Momentan schaukelt der „Fisch mit Regenbogenschirm“ nicht mehr im Wind. Wie Schade!
Foto: Thomas Kehr